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Einsatzbericht 9/25 der Ocean Viking - 53 gerettete Personen

26
May
2025

Ein chaotisches Wochenende im zentralen Mittelmeer führte zu einer illegalen Rückführung nach Libyen und möglicherweise zum Verlust von Menschenleben. Es benötigte mehr als 48 Stunden und drei Schiffe, um 113 Menschen von einem überfüllten Holzboot in Seenot zu evakuieren. Unter den Überlebenden sind auch Frauen, Kinder und unbegleitete Minderjährige. Viele befinden sich in einem fragilen gesundheitlichen Zustand. Fünf Personen mussten per Notfallevakuierung vorzeitig an Land gebracht werden.

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Einsatzbericht 9/25 der Ocean Viking - 53 gerettete Personen

26
May
2025

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Ein chaotisches Wochenende im zentralen Mittelmeer führte zu einer illegalen Rückführung nach Libyen und möglicherweise zum Verlust von Menschenleben. Es benötigte mehr als 48 Stunden und drei Schiffe, um 113 Menschen von einem überfüllten Holzboot in Seenot zu evakuieren. Unter den Überlebenden sind auch Frauen, Kinder und unbegleitete Minderjährige. Viele befinden sich in einem fragilen gesundheitlichen Zustand. Fünf Personen mussten per Notfallevakuierung vorzeitig an Land gebracht werden.

Unzureichende Koordinierung der Rettungsmaßnahmen

Alarm Phone meldete ein Boot in Seenot, das sich bei schlechten Wetterbedingungen in der libyschen Such- und Rettungsregion befand. Die 113 Personen an Bord des überfüllten Holzbootes wurden von drei Schiffen in drei verschiedenen Rettungseinsätzen evakuiert.

Die drei Handels- & humanitären Schiffe, darunter die Ocean Viking, wurden ohne Unterstützung oder Anweisungen von den zuständigen Behörden für die Koordinierung der Rettungen, alleingelassen. Den Schiffen wurde schließlich jeweils ein anderer Hafen zur sicheren Anlandung der Überlebenden zugewiesen, wodurch die Menschen in Seenot von einander getrennt wurden.

Ablauf der Rettungen

Samstagnacht rettete ein Handelsschiff 35 Menschen. Das Schiff konnte die Rettung jedoch aufgrund von schlechtem Wetter und Dunkelheit nicht abschließen. Trotz der Bedenken des Kapitäns zu den rechtlichen Folgen, wurde das Handelsschiff angewiesen, die Überlebenden entgegen internationalen Rechts in Libyen an Land zu bringen.

Am Sonntagabend rettete daraufhin ein Versorgungsschiff 26 Menschen aus derselben Gruppe. Weitere Personen konnten jedoch wegen erneuter schlechter Bedingungen auf See nicht evakuiert werden. Die italienischen Behörden wiesen dem Versorgungsschiff Lampedusa als sicheren Ort zur Anlandung zu.

Die Ocean Viking traf kurz darauf ein und evakuierte die 53 verbliebenen Menschen, darunter 6 Kinder, 19 Frauen und 28 unbegleitete Minderjährige. Überlebende berichteten den Teams an Bord, dass mindestens drei Personen während der dramatischen Fahrt, die am 22.05. begann, über Bord gingen und nun vermisst werden. Viele der Überlebende befinden sich in einem schlechten Gesundheitszustand, die meisten sind Kinder, viele unbegleitet.

Trotzdem wurde der Ocean Viking den über 1150 km entfernten Hafen von Livorno zugewiesen. Ein näherer sicherer Hafen ist jedoch entscheidend, denn die Überlebenden brauchen sofortigen Zugang zu Versorgung und Sicherheit.

Medizinische Notevakuierung

Am Montag, den 26. Mai wurden fünf der Überlebenden aus medizinischen Gründen in der Nähe von Lampedusa vom Bord der Ocean Viking evakuiert, da sie sich in einem kritischen Gesundheitszustand befanden.

Jugendgericht ordnet vorzeitige Anlandung Minderjähriger an

Nach einer Entscheidung des Jugendgerichts von Palermo fuhr die Ocean Viking nach Porto Empedocle, um die Minderjährigen an Bord an Land zu bringen. SOS MEDITERRANEE erhält weiterhin die Anordnung, die verbleibenden 13 Überlebenden an Bord, die nicht von der Entscheidung des Gerichts betroffen sind, nach Livorno zu bringen. Dies bedeutet eine zusätzliche Fahrt von 2,5 Tagen für die Menschen an Bord der Ocean Viking.

Viele der Überlebenden befinden sich in einem fragilen Gesundheitszustand. Sie haben Verletzungen von extremer Gewalt und sind schwer traumatisiert, da sie miterleben mussten wie Menschen auf dem Meer starben.

Die Fahrt zum weitenfernten Hafen Livorno, bedeutet eine zusätzliche Belastung für die Überlebenden. SOS MEDITERRANEE forderte daher die italienischen Behörden auf, auch die verbleibenden 13 Überlebenden in Porto Empedocle an Land bringen zu können. Die Behörden weisen jedoch weiterhin den Hafen von Livorno zur Anlandung zu.

Video und Foto Credits: Fellipe Lopes / SOS MEDITERRANEE

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