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Einsatzbericht 5/25 der Ocean Viking - 25 gerettete Personen

9
March
2025

25 Menschen wurden nach einem Notruf von Alarm Phone aus Seenot gerettet. Als sicherer Hafen wurde Marina di Carrara zugewiesen.

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Einsatzbericht 5/25 der Ocean Viking - 25 gerettete Personen

9
March
2025

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25 Menschen wurden nach einem Notruf von Alarm Phone aus Seenot gerettet. Als sicherer Hafen wurde Marina di Carrara zugewiesen.

Rettung

Am Morgen des 09. März 2025 hat das Team der Ocean Viking 25 Menschen aus Seenot gerettet, nachdem Alarm Phone einen Notruf abgesetzt hatte. Unter den Geretteten befinden sich Frauen, unbegleitete Minderjährige und Babys.

Credits: Alisha Vaya / SOS MEDITERRANEE

Die Überlebenden werden nun an Bord von den Teams der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) und SOS MEDITERRANEE versorgt.

Credits: Stefano Belacchi / SOS MEDITERRANEE

Sicherer Hafen

Die italienischen Behörden haben Marina di Carrara als „Place of Safety“ zugewiesen – 1.222 km entfernt. Diese Entscheidung zwingt die Ocean Viking zu einem langen Umweg und entzieht dem zentralen Mittelmeer lebenswichtige Rettungskapazitäten, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Seit Inkrafttreten des Piantedosi-Dekrets musste die Ocean Viking bereits 63.381 km zurücklegen, um weit entfernte Häfen zu erreichen – wertvolle Zeit, die für weitere Rettungseinsätze fehlt.

Anlandung der Minderjährigen und ihrer Familien

Am 10. März stellte die Brücke der Ocean Viking beim Jugendgericht von Palermo einen Antrag auf frühzeitige Anlandung der an Bord befindlichen Minderjährigen und ihrer Familien.

Credits: Stefano Belacchi / SOS MEDITERRANEE

Das Gericht wies die italienischen Behörden daraufhin an, die betroffenen Überlebenden so schnell wie möglich auszuschiffen, da ihr Recht auf Schutz gemäß italienischem und europäischem Recht gewahrt werden müsse.

Trotzdem wurde nur den sieben Minderjährigen und ihren Familien gestattet, heute Morgen vor Trapani auf ein Schiff der italienischen Küstenwache umzusteigen – insgesamt 10 Überlebende.

Credits: Stefano Belacchi / SOS MEDITERRANEE

Die restlichen 15 Geretteten müssen weiterhin an Bord der Ocean Viking bleiben und eine weitere 48-stündige Reise nach Marina di Carrara ertragen – eine Entscheidung, die ihr Leiden unnötig verlängert. Das Jugendgericht von Palermo hatte bereits betont, dass eine so lange Überfahrt die Überlebenden unnötig belastet. Trotzdem setzt die italienische Politik weiterhin auf die Zuweisung entfernter Häfen für zivile Rettungsschiffe, was wertvolle Zeit und Ressourcen kostet.

Anlandung in Marina di Carrara

15 Menschen sind heute Morgen, 13. März, in Marina di Carrara von der Ocean Viking an Land gegangen – nach vier Tagen auf See und mehr als 1.200 km Entfernung von dem Ort, an dem sie im zentralen Mittelmeer gerettet wurden.

Der heutige Tag ist eine besonders schmerzhafte Erinnerung daran, was es bedeutet, wenn Rettungsschiffe aus diesem Meeresgebiet verschwinden.

Vor einem Jahr rettete unser Team 25 Menschen in einem extrem geschwächten Zustand aus einem Schlauchboot, das eine Woche lang ohne Hilfe auf dem Meer trieb. Mindestens 60 Menschen starben während dieser Woche– vor den Augen der verbliebenen Überlebenden.

Thérèse, Mitglied des Rettungsteams, erinnert sich an den Schmerz und die Wut.

Credits: Charles Thiefaine and Johanna de Tessières / SOS MEDITERRANEE

Laut einer Zeitleiste von Alarm Phone wussten die Behörden lange vor der Sichtung durch die Ocean Viking von dem Boot. Wir fordern weiterhin eine transparente Untersuchung darüber, welche Maßnahmen ergriffen wurden, um die 85 Menschen auf diesem Boot zu retten.

Mehr Informationen unter: Alarm Phone zum Vorfall am 13.03.2024

63.381 km Umwege – auf Kosten von Menschenleben

Seit Inkrafttreten des Piantedosi-Dekrets musste die Ocean Viking bereits 63.381 km zurücklegen, um weit entfernte Häfen zu erreichen – Zeit, die für dringend benötigte Rettungseinsätze im zentralen Mittelmeer fehlt.

Zivile Seenotrettung wird weiterhin durch politische Entscheidungen behindert. Doch wir werden nicht aufhören, für das Recht auf Leben und Schutz auf See einzustehen.

Titelbild: Alisha Vaya / SOS MEDITERRANEE

AKTUELLES

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5.12.2025

Ende der Partnerschaft zwischen IFRC und SOS MEDITERRANEE

Berlin, 05.12.2025 – Aufgrund finanzieller Engpässe beendet die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) ihre Partnerschaft mit SOS MEDITERRANEE. Dennoch wird die Ocean Viking bald mit einer etwas kleineren Besatzung wieder in See stechen. Die medizinische Versorgung wird hierfür vollständig von SOS MEDITERRANEE übernommen. In den letzten vier Jahren haben die beiden Organisationen zusammen mehr als 150 Rettungseinsätze durchgeführt und Tausende von Frauen, Männern und Kindern im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet.
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Koseys* Flucht vor Gewalt und Ausbeutung in Libyen

Kosey aus Ägypten hat Folter, die Flucht aus Libyen und vier Tage auf See überlebt. Lies über seine bewegende Flucht über das zentrale Mittelmeer.
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6.11.2025

Albatross: Ein neues Auge über dem zentralen Mittelmeer

SOS MEDITERRANEE erweitert in Zusammenarbeit mit der Humanitarian Pilots Initiative (HPI) ihre Einsätze um eine Luftaufklärungsmission. Die ersten Aufklärungsflüge der Albatross-Mission werden im November 2025 beginnen. Die Mission hat zum Ziel, Boote in Seenot zu sichten und Verstöße gegen das Seerecht und das humanitäre Völkerrecht im zentralen Mittelmeer zu dokumentieren.
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