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Zwischen Fakten und Mythen: Was zivile Seenotrettung wirklich bedeutet

17
October
2025

Immer wieder kursieren Falschinformationen über Seenotrettung. Was wirklich stimmt – und warum Hilfe auf dem Mittelmeer unverzichtbar bleibt.

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Zwischen Fakten und Mythen: Was zivile Seenotrettung wirklich bedeutet

17
October
2025

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Immer wieder kursieren Falschinformationen über Seenotrettung. Was wirklich stimmt – und warum Hilfe auf dem Mittelmeer unverzichtbar bleibt.

Immer wieder kursieren Falschinformationen über Seenotrettung. Was wirklich stimmt – und warum Hilfe auf dem Mittelmeer unverzichtbar bleibt.

Kaum ein anderes Thema wird in Europa so kontrovers diskutiert wie die zivile Seenotrettung im Mittelmeer. Immer wieder ist von „illegalen Rettungen“, „Anreizen zur Flucht“ oder „Zusammenarbeit mit Schleuser*innen“ die Rede. Doch vieles, was in der öffentlichen Debatte kursiert, hält einer genaueren Prüfung nicht stand. Zwischen Fakten, Emotionen und politischen Interessen verschwimmen oft die Grenzen – zulasten der Menschen, um die es eigentlich geht: diejenigen, die auf der auf der Suche nach Sicherheit ihr Leben riskieren müssen.  

Rettung ist kein Verbrechen

Das internationale Seerecht verpflichtet alle, die sich auf See befinden, Menschen in Not zu helfen. Dieses Gebot gilt unabhängig von Nationalität, Fluchtgründen oder Aufenthaltsstatus. Zivile Seenotrettungsorganisationen wie SOS MEDITERRANEE handeln genau in diesem rechtlichen und humanitären Rahmen.
Sie springen dort ein, wo staatliche Akteur*innen sich weitgehend zurückgezogen haben – auf einer der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Jahr für Jahr ertrinken Tausende Menschen im Mittelmeer, weil es kaum noch koordinierte staatliche Such- und Rettungsmissionen gibt. Ohne die Einsätze ziviler Schiffe wären es noch viele mehr.

Warum Mythen gefährlich sind

Falschinformationen über Seenotrettung verbreiten sich schnell – oft emotional aufgeladen, manchmal gezielt politisch instrumentalisiert. Sie schaffen ein Klima des Misstrauens gegenüber Menschen, die Leben retten, und verschieben den Fokus von den eigentlichen Ursachen, die Menschen zum Verlassen ihres Herkunftslandes zwingen: Krieg, Verfolgung, Armut und das Fehlen sicherer und legaler Wege nach Europa.

Diese Mythen haben reale Folgen. Sie beeinflussen politische Entscheidungen, erschweren humanitäre Arbeit und führen dazu, dass Rettungsschiffe blockiert, kriminalisiert oder an der Ausfahrt gehindert werden.

Fakten statt Vorurteile

Rettung auf See ist kein politisches Statement, sondern eine rechtliche und menschliche Pflicht. Niemand steigt leichtfertig in ein überfülltes Schlauchboot über das offene Meer. Wer diese Route wählt, tut es, weil es keine sicheren Alternativen gibt.
Die Präsenz ziviler Rettungsorganisationen im Mittelmeer ist keine Ursache dafür, dass Menschen diesen gefährlichen Weg auf sich nehmen – sie ist eine Antwort auf das Versagen, sichere Wege zu schaffen.

Credits Titelbild: Alisha Vaya / SOS MEDITERRANEE

AKTUELLES

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13.10.2025

Die staatliche Rettungslücke im zentralen Mittelmeer führt zu Chaos und Gewalt

In den vergangenen Monaten war das zentrale Mittelmeer Schauplatz besorgniserregender Ereignisse. Die Eskalation der Gewalt auf See richtet sich sowohl gegen Menschen auf der Flucht als auch gegen humanitäre Akteure, die versuchen Hilfe zu leisten. Die für die Zuspitzung der Sicherheitslage verantwortlichen Akteure bleiben währenddessen weiter unidentifiziert und unberechenbar.
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„Zehn Minuten haben unser Leben gerettet“

Am 9. März 2025 wurde Arham gemeinsam mit 24 weiteren Menschen von einem Glasfaserboot in der libyschen Such- und Rettungsregion gerettet. Während des Einsatzes befand sich ein Schiff der libyschen Küstenwache nur zehn Minuten entfernt.
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"Wir bekamen nur sehr wenig Wasser und Essen."

Bassel ist 26 Jahre alt. Er wurde am 30. Oktober 2024 zusammen mit 24 anderen Männern aus einem Holzboot in der sich überschneidenden maltesischen und tunesischen Such- und Rettungsregion aus Seenot evakuiert. Die Überlebenden berichteten, dass sie vier Tage lang bei schlechtem Wetter auf See verbracht hatten und ihnen schnell das Wasser und die Lebensmittel ausgegangen waren.
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